Ist das Rechenschwäche?

Zum Mitdenken

  Logik und Mathematik:

28 + __ = 42

     Oh nein, ich kann kein Minus!

 

   Wieso Minus?(1)

Mathematik gilt seit jeher als das Fach des logischen Denkens. Wer rechnen gelernt hat, der kann auch logisch denken. Anders gesprochen: Wer nicht rechnen kann, der kann (angeblich) nicht logisch denken. Was an der Mathematik ist aber so logisch?

„Das versteh‘ ich eh nicht, da brauch‘ ich gar nicht erst anfangen!“

Ein Kind, das sich derart äußert, hat etwas gelernt: Es kann nicht rechnen. Deshalb scheint es aussichtslos … und jede Mühe Zeitverschwendung! Das ist durchaus Logik, denn das Kind zieht eine logische Schlussfolgerung: „Bringt nichts! Hab‘ ich schon so oft versucht.“

 

Aber: Obwohl das Kind (anscheinend doch) logisch schlussfolgern kann, hat es zu rechnen nicht gelernt und hat resigniert … Erst hat es sich wahnsinnig bemüht. Dann hat es sich konzentriert und gekämpft, wurde irgendwann verzweifelt … bis es aufgegeben hat. Ich bin zu dumm für Mathe!“

Nur die Eltern geben nicht auf! Zum Glück. „Mein Kind ist doch nicht doof!!!

In aller Regel heißt es nun: „Mehr Mühe geben!“ „Mehr üben!“ „Das wird schon.“ Oder: „Der Knoten wird bald platzen.

 

Rechenschwäche (Dyskalkulie) ist ein Lernversagen im Grundlagenbereich der Mathematik. Menschen mit Rechenschwäche haben keine hinreichende Vorstellung der Zahlen als Symbole für Menge/ Anzahl und vom Rechnen als Mengenhandlung entwickelt. Sie gehen irrtümlich von der Vorstellung eines „Zahlenalphabets“ aus und begreifen Addition und Subtraktion entsprechend als Aufforderung zum Vorwärts- bzw. zum Rückwärtszählen. Auch den Aufbau mehrstelliger Zahlen im Zehnersystem haben sie nicht richtig verstanden. Rechenschwache Kinder interpretieren daher den Lernstoff in der Schule von Anfang an falsch. Ihr „Rechnen“ verharrt im Stadium des (heimlichen) Abzählens auf gedachten Zahlenstrahlen oder Hunderterfeldern und wird den wachsenden schulischen Anforderungen immer weniger gerecht.
Rechenschwache Jugendliche und Erwachsene blicken deshalb fast immer auf eine jahrelange Leidenszeit mit negativen Auswirkungen auf ihre persönliche, schulische und berufliche Entwicklung zurück.

 

   Was platzt zuerst? Der Knoten beim Kind oder der Kragen der Eltern?

Und was folgt? Fördern oder Fordern? Förderunterricht, Nachhilfe, Entspannungstechniken, Heilpädagogik und jede Menge Tests … schlimmstenfalls im Krankenhaus in der kinderpsychologischen Abteilung. Die logische Schlussfolgerung des Schülers beim Betreten eines Krankenhauses:

„Hier gehen nur Kranke rein  … und ich werd‘ jetzt getestet, weil ich Mathe nicht verstehe …

… Dann bin ich ja krank im Kopf.“

 

Rechenschwäche ist kein neues Phänomen. Viele Erwachsene können nicht rechnen – und zahlen meistens nicht mit Kleingeld. Doch oftmals verdienen sie ihr großes Geld in kreativen Berufen. Sie haben Phantasie. Viele haben erst im Beruf Rechnen gelernt.

Dumm sind sie keinesfalls.

 

Mathematisches Unverständnis lässt sich im Unterricht für eine begrenzte Zeit kompensieren, etwa durch hoch entwickelte Zählstrategien und begriffsloses Auswendiglernen. Manches rechenschwache Kind bleibt deshalb während der ersten Grundschuljahre nach Noten unauffällig – es zählt blitzschnell, während andere rechnen. Diese Kompensationsmöglichkeiten werden dem Kind letztlich jedoch zum Verhängnis: Solange Lehrer und Eltern das grundlegende Unverständnis nicht bemerken, kann die Fehlentwicklung fortschreiten – die Rechenschwäche verfestigt sich, weil falsche Rechenwege im Kopf des Schülers wie in Beton gegossen sind. Der Umgang mit der Mathematik wird zu einer immer größeren Belastung.

Viele Erwachsene erinnern sich nur ungern an ihren Matheunterricht als Jugendlicher …

 

   Rechenschwäche bedeutet:

Der (junge) Mensch hat das Rechnen nicht gelernt … und wird deshalb in der Mathematik der weiterführenden Schule höchstwahrscheinlich scheitern. Aber warum?

Eindeutige Antworten liegen auch nach 20 Jahren zunehmend intensiver Forschung nicht vor. Zu mannigfaltig sind die Ausprägungsformen der Problematik (wie Nominalismus, Mechanismus und Konkretismus) und zu vielfältig die geistigen Anforderungen an den rechnenden Menschen.

 

Nichtsdestotrotz muss derjenige, der helfen will und helfen soll, konkrete Antworten für die speziellen Probleme Ihres Kindes parat haben …

 

Ich habe Antworten!   –   Die Ihnen wahrscheinlich weiterhelfen.

 

Rufen Sie gerne an und fragen Sie nach.

Ich nehme mir die Zeit. Für Sie kostenlos und unverbindlich.

 


[1] Diese Schülerin hat gelernt: „Hier muss ich die Umkehraufgabe nehmen.“

Gibt es keine andere Möglichkeit?